Motivation
Im Juli 2021 kam es in Westeuropa zu Unwettern, die mit heftigem Starkregen und lokalen Überschwemmungen verbunden waren. Insbesondere in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ereigneten sich extreme Sturzfluten, die zu über 180 Todesopfern, zehntausenden direkt betroffenen Menschen und wirtschaftlichen Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe führten. Das Flutereignis gehört damit zu den schwersten Naturkatastrophen, die Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen erlebte. Dabei reiht es sich in mehrere klimabedingte Extremwetterereignisse in Deutschland und Europa ein. Im Zuge des Klimawandels ist mit einer Häufung vergleichbarer Katastrophen zu rechnen.
Ziele und Vorgehen
Im Rahmen von HoWas2021 erfolgt eine Auswertung des Handelns der Akteure des Bevölkerungsschutzes sowie der Krisenkommunikation sowohl auf behördlicher Ebene als auch mit der betroffenen Bevölkerung. Dies betrifft die Gefahrenvorhersagen genauso wie die Handlungskette von Warnung, Alarmierung, Kriseneinsatz und Schadensbewältigung. Ziele sind die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für ein verbessertes Krisenmanagement und eine verbesserte Krisenkommunikation.
Innovationen und Perspektiven
Mit HoWas2021 wird das Juli-Hochwasser erstmalig wissenschaftlich detailliert analysiert. Das Vorhaben trägt dazu bei, verteilt vorhandenes Wissen bei zukünftigen Krisen für eine übergreifende Lagebewältigung zugänglich zu machen. Zudem unterstützt es die frühzeitige Wahrnehmung von Katastrophenlagen und befördert das generelle Risikobewusstsein bei Verantwortungsträgern und Bevölkerung. Die Forschungsergebnisse unterstützen präventive Ansätze und werden auf andere gefährdete Regionen übertragbar sein.
Programm
Forschung für die zivile Sicherheit
Fördermaßnahme: „Hochwasser 2021“
Gesamtzuwendung
1,5 Mio. Euro
Projektlaufzeit
Dezember 2021–Mai 2023
Projektpartner
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen – Fakultät 3
– Bauingenieurwesen – Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und
Wasserwirtschaft
Freie Universität Berlin – Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften – Institut für Sozial- und Kulturanthropologie –
Katastrophenforschungsstelle (KFS)
Universität Siegen – Institut für Medienforschung
Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer
Universität Potsdam – Mathematisch-Naturwissenschaftliche
Fakultät – Professur für Geographie und Naturrisikenforschung
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Bonn
Assoziierte Partner
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)
Deutscher Wetterdienst (DWD)
Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz
Wasserverband Eifel-Rur
Emschergenossenschaft/Lippeverband
Verbundkoordinator
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf
RWTH Aachen University
E-Mail: schuettrumpf@iww.rwth-aachen.de