FeuerwEHRENsache
Das Institut für Medienforschung ist zur Zeit wesentlich an dem Gemeinschaftsprojekt „Feuerwehrensache“ des Ministeriums für Inneres und Kommunales NRW (MIK NRW) und des Verbandes der Feuerwehren in NRW e.V. (VdF NRW) beteiligt. Ziel dieses Projekts ist es, das Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr zu stärken und mehr Menschen für die Freiwillige Feuerwehr zu begeistern. In verschiedenen Workshops und Arbeitsgruppen werden konkrete Ideen für Projekte zur Stärkung des Ehrenamtes erarbeitet. Das Institut für Medienforschung gehört der „Arbeitsgruppe 3“ an. Im Fokus dieser Arbeitsgruppe steht die Außensicht auf die Freiwillige Feuerwehr, insbesondere die Sichtweise von Nicht – Feuerwehrangehörigen. Konkret bedeutet das, Fragen wie „Welches Bild von der Freiwilligen Feuerwehr herrscht in der Öffentlichkeit?“, „Entspricht dieses öffentliche Bild den Tatsachen?“ und „Ist es das Bild, welches die Freiwillige Feuerwehr in der Öffentlichkeit produzieren will beziehungsweise soll?“ zu beantworten. Zielgerichtete Befragungen in Schulen, „auf der Straße“ sowie Online sind hierfür angedacht. Zusätzlich zur Befragung sollen bereits bei den Feuerwehren bestehende Ideen und Projekte zum Thema „Darstellung in der Öffentlichkeit“ gesammelt, ausgewertet und einbezogen werden. Die Arbeit in den verschiedenen Arbeitsgruppen wurde bereits 2013 aufgenommen. Bevor die repräsentative, NRW-weite Befragung durch das IfM beginnen kann, muss der bereits erarbeitete Fragebogen mehreren Pre-Tests unterzogen werden, von denen einer vor Kurzem auf dem NRW – Tag in Bielefeld durchgeführt wurde. Der nächste Schritt werden Fokusgruppeninterview mit jeweils zehn Probanden in vier Gruppen sein. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage dienen als Orientierungsrahmen für die Planung und Durchführung innovativer PR- und Werbemaßnahmen für die Freiwillige Feuerwehr NRW.
Projektleitung: Apl.-Prof. Dr. Gebhard Rusch
Mitarbeiter: Toni Eichler, Elena Schäfer, Matthias Schäfer
Kontakt: Toni Eichler
BaSiGo
Das Ziel ist die verbesserte Sicherheit von Großveranstaltungen, gerade vor dem Hintergrund der Katastrophe in Duisburg bei der Love Parade 2010. Das Projektkonsortium setzt sich sowohl aus wissenschaftlichen als auch praktischen Experten zusammen, die mittels Best Practice Auswertung einen Wissenstransfer ermöglichen wollen, der zukünftig weniger erfahrene Akteure bei der Vorbereitung und Durchführung von Großveranstaltungen unterstützten soll. Im Einzelnen sollen übertragbare Sicherheitsbausteine, Trainings- und Consultinglösungen, Simulationskomponenten und ein elektronisches Supportsystem zur Erstellung von Sicherheitskonzepten entwickelt werden. Das Institut für Medienforschung wird sich im Rahmen des Projektes schwerpunktmäßig dem Gegenstand „Teilnehmerkommunikation“ widmen.
Mashup Media
Das Projekt fokussiert auf sozio-mediale Prozesse in prosumtiven Medienkulturen im WWW. Dabei zielt der Begriff der Prosumtion einerseits auf den neuartigen Medientyp der Mash-Up Media, andererseits auf einen neuen Typ kommunikativen bzw. medialen Handelns: Mit den frei konfigurierbaren und ad-hoc generierbaren Mash-Up Medien richten sich die entlang der klassischen Kategorien der Produktion, Distribution und Rezeption stabilisierten Medien- und Sozialstrukturen neu aus. Dabei werden prosumtive Mash-Up Kulturen hervorgebracht und getrieben durch den forcierten technologischen Digitalisierungsprozess und die massenattraktive Ästhetisierung digitaler Editoren, Aggregatoren und anderer Software-Tools von RSS-Feeds bis hin zu News- und Entertainment-Pipes. Das Ergebnis ist die fortschreitende Fusion sozio-medialer Produktions-, Distributions- und Rezeptions-Kontexte in einer transmedialen Welt der ‚digitalen Prosumtion“. Dabei lassen Mash-Up Kulturen die Multimedialität des ‚Web 2.0‘ samt den von ihnen simulierten Einzelmedien hinter sich. Prosumtives Handeln zeugt nicht mehr von einem wie immer vermittelten Interesse am Originalen oder auch nur an der multimedialen Vernetzung einzelmedialer Bruchstücke, sondern wird wesentlich durch die transmediale Hybridität von Mash-Ups motiviert. Daraus ergeben sich neue Perspektiven auf die Mediengeschichte sowie neue theoretische und empirische Herausforderungen für eine Forschung, die Mash-Up Medien als Indikator und Symptom des nächsten Mediatisierungsschubes betrachtet.
SIKomm – Sicherheitskommunikation
Das vom BMBF im Rahmen der Sicherheitsforschung geförderte Projekt befasst sich seit Februar 2009 mit der Untersuchung präventiver, proaktiver und reaktiver Strategien zur kommunikativen Unterstützung von Schutz- und Rettungsmaßnahmen. Dabei wird eine szenarienübergreifende Herangehensweise gewählt, die davon ausgeht, dass Kommunikation ein sicherheitsrelevanter Faktor in Krisen- und Katastrophenlagen ist. Besonders die Robustheit der Verständigung über alle Ebenen hinweg spielt in der Sicherheitskommunikation eine zentrale Rolle. Daher untersucht das Projekt Kommunikationsprozesse von und mit Betroffenen, innerhalb und zwischen verschiedenen Rettungs- und Hilfsdiensten, im Krisenmanagement sowie in der Krisenpolitik und der Berichterstattung in den Medien.
InfoStrom
Im Fokus des Forschungsprojekts InfoStrom steht die technische Unterstützung der interorganisationalen Zusammenarbeit und organisationsübergreifenden Wiederherstellungsarbeit im Falle eines Stromausfalls. Alle Technologien, Konzepte und Methoden zur Verbesserung interorganisationaler Kommunikations-, Informations- und Koordinationsprozesse werden in Zusammenarbeit von der Universität Siegen, Frauenhofer FIT, PSI Transcom, RWE, SAP Research und mit den Kreisen Rhein-Erft und Siegen-Wittgenstein entwickelt und evaluiert.
Arbeitskreis: Zivile Sicherheitsforschung
Das Projekt der zivilen Sicherheitsforschung erforschte mit interdisziplinären Ansatz die Bereiche der Sicherheits-Kommunikation, -Politik, -Wirtschaft, -Recht, – Informatik und Technik. Dies erfolgte in enger Kooperation mit Anwendungspartnern um praxistaugliche Lösungen für die Belange der zivilen Sicherheit in Gesellschaft, Organisationen und Unternehmen zu erarbeiten.
Social-Media
Im Zentrum des Vorhabens ‚Social Media‘ steht die Entwicklung und Evaluation von neuen community-basierten Ansaetzen im Home-Entertainment Bereich – insb. des interaktiven Fernsehens. Insbesondere von Bedeutung sind Ansätze die sich an professionell erstellte Primärinhalte wie Fernsehen anlagern und technische Instrumente zur Unterstützung der Ein- und Ausgabe. Neue Ideen und Konzepte sollen dabei in enger Kooperation mit potentiellen Nutzern entstehen. Dazu wird in Siegen und Umgebung ein Living-Lab aufgebaut, in dem sich Haushalte und Familien kontinuierlich an Ideenfindung, Evaluation und ReDesign-Studien beteiligen.
Perspektiven der Medienwissenschaften in den e-Humanities
Dieses vom BMBF geförderte Forschungsprojekt analysiert in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig die Potenziale und Perspektiven der Medienwissenschaften in den e-Humanities. Die medienwissenschaftliche Forschung ist von der Etablierung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien bzw. neuer Medien stets doppelt betroffen: Auf der einen Seite erweitern neue Medien den Gegenstandsbereich der Disziplin. Auf der anderen Seite finden Medien gerade hier immer schon – und neue Medien im Besonderen- frühe und intensive Anwendung in Lehre und Forschung. Nicht nur die Beobachtung und die Reflexion der Ästhetik, der Nutzung und des Wandels, sondern eben auch der Einsatz und die Gestaltung von Medien bilden Kernbereiche dieser Disziplin.
Störfall-Kommunikation
In diesem Forschungs- und Entwicklungsprojekts untersucht das Institut für Medienforschung (IfM) der Universität Siegen die Störfallkommunikation des Versorgungsunternehmens RWE. In dem Projekt untersucht das Team um Dipl.-Soziologe Raimund Klauser, Jun.-Prof. Volkmar Pipek und Prof. Gebhard Rusch, wie im Störfall die Kommunikation zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden verbessert werden kann. Im Fokus der Untersuchung stehen hierbei vor allem die Interessen und Bedürfnisse der Kunden.
ÖKO:global
Nach Initiative durch Gebhard Rusch vom Institut für Medienforschung arbeitet seit April 2006 der Studiengang Medien-Planung, -Entwicklung und –Beratung der Universität Siegen an dem Projekt „ÖKO:global – organic concepts“. Hauptziel dieses Projekts ist es, das öffentliche Bewusstsein für die globale Dimension ökologischer Wirtschaftsformen zu stärken. Dabei wird mit der Nonprofit-Organisation IFOAM, der internationalen Dachorganisation der Öko-Anbauverbände, kooperiert.
Messure of Effects (MoE)
Das Projekt „Measures of Effect“ wird nach Auflösung der FAM von Helmut Hauptmeier am Institut für Medienforschung fortgeführt. Die Kernaufgaben dieses Projekts bestehen darin, die Qualität von Daten, die zur Mediennutzung, zu Einstellungs- oder Verhaltensänderungen erhoben werden, zu erhöhen und prototypische Untersuchungsdesigns für Wirkungsforderungen zu entwickeln.
Living Lab (MEL)
Gemeinsam mit Jan Hess (Fachbereich 5, Wirtschaftsinformatik) bemüht sich Helmut Hauptmeier zurzeit um die Einrichtung eines Living Labs zu Interactive/Social TV, einem unter „Wohnzimmerbedingungen“ betriebenem „Labor“ zur Testung und Entwicklung von TV-Applikationen. Leitend für dieses Living Lab ist die Idee, den Umgang mit konvergierenden Technologien genauer beobachtbar zu machen, schauen zu können, wie neue Endgeräte und neue Anwendungen im Miteinander von Nutzern verwendet werden, wo sich Anpassungs- und Änderungsbedarf (etwa Input-Devices oder Benutzeroberflächen) ergibt und wie mit Nutzern gemeinsam Forschung und Entwicklung vorangetrieben werden können.
Projekt-Kommunikation – Kommunikativer Support in ICT-Projekten
Das Projekt untersucht die kommunikativen Anforderungen in ICT-Projekten, entwickelt Lösungen für den kommunikativen Support von Projekt-Kommunikation und stellt Verfahren zur Evaluation von Projekt-Kommunikation zur Verfügung.
iTV – Interaktives Fernsehen in Deutschland
Das Projekt „Interaktives Fernsehen in Deutschland“ wurde im Wintersemester 2007/2008 und Sommersemester 2008 als Lehrveranstaltung im Hauptstudium des Diplomstudienganges Medien-Planung, -Entwicklung und -Beratung der Universität Siegen durchgeführt. Es beschäftigte sich zu Beginn mit den Plattformen und Technologien (DVB, MHP, IPTV etc.); danach eine Bestandsaufnahme der Formate und Anbieter angegangen sowie eine empirische Untersuchung zur Verbreitung und Akzeptanz von DVB-T im Kreis Siegen-Wittgenstein durchgeführt. Auf die Aufarbeitung des Status quo folgte eine Evaluation interaktiver Formate mit dem Ziel, vorhandene Produkte bzw. Produkttypen zu optimieren und eigene neue Formate zu kreieren.
KOKOS
Unterstützung der Kooperation mit freiwilligen Helfern in komplexen Schadenslagen
Die Jahrhundertflut in Ost- und Süddeutschland im Jahr 2013 oder die Orkane Kyrill in 2007 und Emma in 2008, welche im Westen Deutschlands eine Spur der Verwüstung hinterließen, haben offenbart, wie anfällig unsere Gesellschaft bei komplexen Schadensereignissen ist. In der verbesserten Zusammenarbeit zwischen Behörden, Unternehmen und der Bevölkerung liegt der Schlüssel zur optimaleren Reaktion auf Szenarien. Daher erforschte das IFM bürger- und industriespezifischer Selbsthilfepraktiken sowie Potenziale zur Integration in Prozesspraktiken von Behörden, analysierte und entwickelte Konzepte und Instrumente für das Zusammenspiel von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) und nicht-professioneller Akteursgruppen, zur Abstimmung innerhalb der Selbsthilfegemeinschaft und bereits vorhandenen gesellschaftlichen Strukturen, für eine koordinierte Transformation von Betroffenen-Communities in Selbsthilfegemeinschaften, zur Aufbereitung von Bürger-initiierter und industrieller Selbsthilfeaktivität.
Projektleitung: Apl.-Prof. Dr. Gebhard Rusch
Mitarbeiter: Dipl.-Medienwirt Sascha Skudelny
Laufzeit: 2015-2018
Kontakt: Sascha Skudelny
Refugees media
Kommunikation und Mediennutzung Schutzsuchender vor, während und nach der Flucht
Über die Mediennutzung von Geflüchteten ist derzeit nur wenig bekannt. Das Projekt „Refugees Media“ widmet sich daher zunächst im Rahmen einer Vorstudie speziell dem Kommunikations- und Medienhandeln afghanischer Schutzsuchender in allen Phasen ihrer Flucht von Afghanistan bis nach Deutschland. Schon vor der Abreise, auf der Flucht sowie in den Ankunfts- und Zielländern nutzen Geflüchtete vor allem Smartphones und das Internet zur Informationssuche über Zielländer, Routen und Verkehrsverbindungen, die Lage an Grenzübergängen, in Ländern und Städten auf der Fluchtroute oder in Auffanglagern, sowie zur Kommunikation mit Familienmitgliedern in der Heimat und zum Austausch mit anderen Schutzsuchenden. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen nicht nur der kommunikations-und medienwissenschaftlichen Erforschung mobiler Medien, sondern können auch für die Erstellung und Vermittlung von Informations- und Kommunikationsangeboten für Geflüchtete wichtige Grundlagen liefern.
Projektleitung: Apl.-Prof. Dr. Gebhard Rusch
Mitarbeiter: Noor Nazrabi
Laufzeit: 2018-2023
Kontakt: Noor Nazrabi
Warnung und Alarmierung der Bevölkerung
Aufbauend auf den Erkenntnissen aus BaSiGo, SiKomm und InfoStrom sowie in stetigem Austausch mit KOKOS hat das Projekt die Entwicklung und Erprobung neuer Warn- und Alarmierungskonzepte zum Ziel. Ein zentrales Kriterium ist es dabei, möglichst viele Bevölkerungsgruppen unserer multikulturellen Gesellschaft zu erreichen und ein in der jeweiligen Situation angemessenes, resistentes Handeln zu motivieren.
Projektleitung: Apl.-Prof. Dr. Gebhard Rusch
Mitarbeiter: Sascha Skudelny
Kontakt: Sascha Skudelny
UniKAT (Die Universitäten im Katastrophenschutz)
Das Erfolgs-Projekt UniKAT (Die Universitäten im Katastrophenschutz) der Uni Siegen wird fortgesetzt –
als Aktion von Studierenden für Studierende. Interessierte aller Fachrichtungen können mitmachen.
Der Bevölkerungsschutz in Deutschland gründet auf ehrenamtlichen Helfern. Dieses System droht aktuell jedoch zu versagen. Es fehlt an Freiwilligen und an Unterstützung in Wirtschaft und Gesellschaft. Denn im Notfall müssen Freiwillige kurzfristig von ihren Arbeitgebern freigestellt werden, um helfen zu können. „Mit UniKAT möchten wir Studierende für den Wert des ehrenamtlich getragenen Katastrophenschutzes sensibilisieren“, sagt Initiator Stephan Vogt. Mit großem Erfolg hatte das Projekt dazu im Sommersemester 2016 an der Uni Siegen eine Aktionswoche veranstaltet. Diese Idee soll nun in die zweite Runde gehen
– als Aktion von Studierenden für Studierende.
Das UniKAT-Projekt wurde an der Uni Siegen initiiert.
2015 wurde es vom Bundesinnenminister mit dem Preis „Helfende Hand“ ausgezeichnet.
Weitere Informationen gibt es unter www.uni-kat.org